Protokoll der 2. Generalversammlung der Regionalwärmegenossenschaft Lengdorf

22.04.2022, 19:30 Uhr, Gasthof Menzinger in Lengdorf

 Teilnehmer: 76 abstimmungsberechtigte Mitglieder gemäß Anwesenheitsliste 

1. Begrüßung

 Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Schoder begrüßt die anwesenden Mitglieder und bedankt sich für das zahlreiche Erscheinen. Besonders begrüßt er Bürgermeisterin Michele Forstmaier, 2. Bürgermeister Philip Greimel und die anwesenden Gemeinderatsmitglieder. Er weist darauf hin, dass sich bei der letzten Generalversammlung eine überwältigende Mehrheit von 85 Mitgliedern für die Weiterverfolgung des Generalunternehmermodells entschieden habe. Seitdem sei viel passiert. 

  • Es wurden Verhandlungen mit dem Generalunternehmer (Fa. Pfaffinger) geführt.
  • Es wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt und Gespräche mit Banken geführt.
  • Es wurde von einem Arbeitskreis ein Tarifmodell ausgearbeitet.
  • Er wurde ein Gestattungsvertrag mit der Gemeinde für die Verlegung von Leitungen im öffentlichen Grund erstellt.
  • Es wurden Verträge mit den Biogaslern ausgearbeitet und entsprechende Verhandlungen geführt.
  • Es fanden 2 x wöchentlich Treffen mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat statt. 

Die Arbeitsbelastung ist an Grenzen gestoßen die von den aktiven ehrenamtlichen Mitgliedern nicht mehr zu bewältigt sei. Es sei zu befürchten, dass die Arbeitsbelastung im nächsten halben Jahr während der Realisierungsphase noch weiter zunimmt und somit personell nicht mehr zu stemmen sei. Er bittet Vorstand Franz Obermeier die Situation in seinem Lagebericht zur erläutern. 

 2. Lagebericht
Vorstand Franz Obermeier erläutert, dass seine Arbeitsbelastung für die Genossenschaft in den letzten Wochen extreme Ausmaße angenommen habe. Es sei absehbar, dass die in den nächsten zwei Wochen anstehende Arbeit von uns nicht geleistet werden kann und der Druck bei einigen von uns sich gesundheitlich bemerkbar gemacht habe. Problem sei, dass viele Dinge die zu erledigen seien liegen bleiben. Dies entspreche nicht seinen Ansprüchen. Ein möglicher Lösungsansatz ergab sich auf Empfehlung der Firma Pfaffinger sich mit den Energienetzen Bayern bezüglich des Projektes auszutauschen. Die Energienetze, die sich bisher auf den Bau von Erdgasnetzen spezialisiert haben, suchen aufgrund der sich rapide ändernden Energiepolitik ein neues Betätigungsfeld und haben Interesse am Bau und Betrieb des Wärmeversorgungsnetzes in Lengdorf geäußert. Voraussetzung sei, dass die Wirtschaftlichkeit für die Energienetze gegeben sei. Die 2 

Wärmezentrale und die Zuleitung zu den Biogasanlagen müsste von der Genossenschaft gebaut und betrieben werden. Für die Zuleitung zu den Biogasanlagen liegt ein wirtschaftliches Angebot der Firma Kiefinger vor, das von der Genossenschaft angenommen werden könnte. Die Planungen für die Wärmezentrale müssten von der Genossenschaft fortgeführt werden. Er empfiehlt, die Verhandlungen mit den Energienetzen mit dem Ziel weiterzuführen, dass der Bau und Betrieb des Wärmenetzes übernommen wird. Dies würde für die Genossenschaft eine erhebliche Arbeitsentlastung und eine Minimierung von Risiken bedeuten. Durch die steigenden Zinsen und die geringen Sicherheiten die die Genossenschaft vorzuweisen hat, sei die Umsetzung des Generalunternehmermodells für die Genossenschaft mit sehr hohen Risiken verbunden. Die bisher geleisteten Vorarbeiten und Planungen könnten bei den Verhandlungen mit den Energienetzen von Vorteil sein.

3. Fragen
Vorstand Obermeier steht anschließend für Fragen zur Verfügung. 

Max Riedl möchte wissen, was aus den Verhandlungen mit Enerpipe bezüglich der Errichtung eines Netzes mit PEX-Rohren geworden sei. 

Vorstand Obermeier führt aus, dass die Firma Enerpipe im Rahmen der Ausschreibung zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert wurde. Leider wurde kein Angebot abgegeben. Seines Erachtens haben PEX-Rohre bei der Lebensdauer und bei den Wärmeverlusten im hohen Temperaturbereich erhebliche Nachteile gegenüber Stahlrohren. Außerdem gebe es keine „Leckageerkennung“ die Serienreife erlangt habe. Für die Realisierung von PEX-Rohren würde er als Vorstand nicht zur Verfügung stehen. Dies müsste dann jemand anderes machen. 

Anschließend werden weitere Fragen zur Ausführung, Wirtschaftlichkeit und weiteren Vorgehensweise beantwortet. 

Aufsichtsratsvorsitzender Schoder weist darauf hin, dass im Aufsichtsrat ausführlich über die Ausführung mit PEX-Rohren diskutiert wurde. Nach Abwägung aller Argumente haben man sich im Aufsichtsrat mit 4:1 Stimmen für Stahlrohre entschieden. Ihm sei im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit die Firma Energienetze als seriöser Partner bekannt. 

Nach Beantwortung aller gestellten Fragen lässt er über folgenden Beschlussvorschlag abstimmen:

Der Vorstand und Aufsichtsrat wir bevollmächtigt, mit der Firma Energienetze Bayern Verhandlungen zur Realisierung und den Betrieb des Wärmenetzes zu führen. Das Generalunternehmermodell wird nicht weiterverfolgt.
Ja: 75 Stimmen
Nein: 0 Stimmern
Enthaltung: 1 Stimme 

Die weiteren Tagesordnungspunkte werden von der Tagesordnung genommen.
Aufsichtsratsvorsitzender Schoder beendet gegen 21:45 Uhr die Versammlung und wünscht allen einen guten Nachhauseweg.