Was ist, wenn ein Energielieferant kurzfristig ausfällt?

Für den Ausfall von Energieerzeugungsanlagen werden sogenannte Redundanzsysteme in der Wärmeversorgung berücksichtigt. Das sind Notfallsysteme, die je nach Konzept berücksichtigt und zugeschalten werden, damit kein Haus „kalt“ wird.

Hier sind verschiedene Fälle zu berücksichtigen:

Stromausfall

Hier haben wir die gleiche Situation wie bei Nutzung einer zentralen Öl- oder Gasheizung – ohne Strom läuft nichts!

Auch ein Notstromsystem für die Biogasanlage der die Hackschnitzelheizung würde Euch zu Hause nicht helfen, wenn Eure Heizungspumpe wegen Stromausfall nicht läuft.

Technische Defekte

Blockheizkraftwerke oder andere technische Anlagen können ebenfalls wegen eines Defektes ausfallen. Für kurzzeitige Störungen haben wir Pufferspeicher im Nahwärmenetz, welche Wärme für das Netz speichern und im Bedarfsfall wieder an das Netz abgeben.

Die Biogasanlagen unserer Lieferanten Hutterer und Karrer haben jeweils mehr Leistung als ein Blockheizkraftwerk. Es ist also mehr Leistung installiert, als über das Jahr im Mittel erzeugt werden kann/ darf. Dadurch ist auf Erzeugerseite energetische Redundanz vorhanden.

Falls unser Nahwärmenetz groß genug wird, würden die einzelnen Wärmestränge in einer Wärmezentrale mit Hackschnitzelheizung zusammengeführt werden. Fällt eine Biogasanlage wegen längerfristigen Problemen aus, kann diese durch die anderen Biogasanlagen und die Hackschnitzelheizung kompensiert werden.

Es gibt auch Wärmenetze, die sich einen Heizöl-Notkessel installiert haben. Einen Anschluss für ein mobiles Heizaggregat würden wir ebenfalls für die Anlage vorsehen, um auch bei größeren Problemen die Wärmeerzeugungskette nur kurzfristig unterbrechen zu müssen (https://hotmobil.de/).

Bei dem Nahwärmenetz handelt es sich um eine weitere „öffentliche“ Versorgungseinheit wie beispielsweise auch die Trinkwasserversorgung, das Stromnetz oder die Kläranlage. In all diesen Systemen kann es technische und organisatorische Probleme geben. Durch den Einsatz des Betriebspersonals merken wir jedoch meistens nichts davon.

Der Biogasbetreiber möchte mit der gelieferten Wärmeenergie Geld verdienen. Daher wird er dafür sorgen, dass die Anlage immer läuft. Die Wärmegenossenschaft wird ein Technikteam haben, welches die Probleme in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Wartungsfirmen schnell in Angriff nimmt. Hier werden in den Verträgen mit den Errichtern maximale Reaktionszeiten vereinbart, innerhalb derer mit der Störungsbeseitigung begonnen wird.